zurück zur Suche
Mahmud Azhar
Mahmud Azhar

Mahmud Azhar

Karachi/Pakistan 20.2.1950 - Berlin 6.3.1990

Thielallee 63

بسم اللة الرحمن الرحيم
Q 7 86
Mahmud Azhar
Geboren am 20.2.1950 Gestorben am 6.3.1990
Karachi-Pakistan Berlin
wurde hier am 7.1.1990 Opfer eines
ausländerfeindlichen Überfalls
Er verstarb am 6.3.1990 an den Folgen dieser Tat.
Wie viele Menschen müssen
noch sterben, bis die
Ausländerfeindlichkeit
überwunden ist?
Mahmud Azhar war Doktorand und wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Biochemie der Freien
Universität Berlin
Im Mai 1990 hätte er seine Promotion abgeschlossen.
Danach wollte er nach Pakistan zurückkehren,
um sein in Deutschland erworbenes Wissen
praktisch anzuwenden und seinen Eltern
den traditionellen Beistand im Alter zu leisten.

Mahmud Azhar wurde auf dem Parkplatz des damaligen Instituts für Biochemie der Freien Universität Berlin am Ostpreußendamm 111 (Lichterfelde-Süd) von einem angetrunkenen Deutschen angepöbelt und schwer verletzt. Er starb an den Folgen einer Erkrankung, die er sich während des Genesungsprozesses zuzog.
Die arabisch geschriebene Eingangsformel Bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi steht am Anfang eines jeden Schreibens eines gläubigen Muslims und sie ist die Eingangsformel fast jeder Sure des Koran. Sie heißt auf deutsch: Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Allbarmherzigen. Die nachfolgende Angabe Q 7 86 könnte sich auf einen Vers im Koran (Qur'ān) beziehen.
Die Marmortafel war seit Anfang 1992 im Eingangsbereich des Bürogebäudes (ehem. Institut für Biochemie) rechts hinter der Tür an der Wand befestigt. Sie wurde im Jahr 2020 an eine Wand im Eingangsbereich des heutigen Instituts für Biochemie der Freien Universität Berlin im Hahn-Meitner-Bau versetzt.
Unter ihr angebracht ist eine kleinere Erläuterungstafel aus Acrylglas mit der Inschrift:
Als der aus Pakistan stammende Doktorand Mahmud Azhar am Abend des 7. Januar 1990
das Institut für Biochemie der Freien Universität Berlin verließ, wurde er von einem Mann rassistisch beleidigt und angegriffen.
Mahmud Azhar wurde von dem Angreifer schwer verletzt; wenige Wochen später verstarb er im Krankenhaus.
Zur Erinnerung an Mahmud Azhar hat die Freie Universität Berlin am 15. Januar 1992 im Foyer
des damaligen Standorts des Instituts für Biochemie, Ostpreußendamm 111 in Berlin-Lichterfelde,
diese Gedenktafel angebracht.
Das Gebäude wird nicht mehr von der Universität genutzt.
Um die Erinnerung an Mahmud Azhar wachzuhalten,
hat das Präsidium der Freien Universität Berlin beschlossen,
die Gedenktafel zum 30. Todestag ihres Doktoranden an den derzeitigen Standorts seines Instituts zu verlegen,
an dem er studiert und geforscht hat.
Berlin, 6. März 2020

zurück